Der Club of Rome hat zusammen mit dem Senat der Wirtschaft eine Denkschrift mit dem Titel „Migration, Nachhaltigkeit und ein Marshall Plan mit Afrika“ verfasst. Zum Deutsch-afrikanischen Gipfel im Februar wurde sie der Bundesregierung überreicht. Das ForestFinance-Projekt „DesertTimber“, das mithilfe von Abwässern aus Wüsten Wälder macht, wird darin der Regierung ans Herz gelegt.
Es ist einer dieser Wirtschaftsgipfel, den die Welt kaum als solchen wahrnimmt. Trotz gewichtiger Gäste in Nairobi, wo der Deutsch-afrikanische Gipfel nach langwieriger Planung jetzt endlich im Februar 2017 stattfindet und sich Wirtschaftsminister des gesamten Kontinents mit Deutschlands Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries und Entwicklungshilfeminister Gerd Müller treffen, berichteten die Medien hierzulande bislang nur wenig von dem Treffen. Im Vordergrund der Berichterstattung steht bei den meisten zudem das momentan in Europa vorherrschende Thema, Flüchtlingsströme zu unterbrechen und Fluchtursachen in den Ländern südlich der Sahara zu bekämpfen. In Nairobi geht es aber um sehr viel mehr: Um die Chance deutscher Unternehmer, in Afrika Geld zu verdienen und im Idealfall auch um nachhaltige Projekte, die afrikanische Länder nicht ausbeuten, sondern ihnen neue Technologien und Energiequellen erschließen oder sogar Wälder in Wüsten wachsen lassen.
Chancenregion Afrika
Zypries ist überzeugt: „Die Chancenregion Afrika, die bis zum Jahr 2050 zwei Milliarden Bewohner zählen dürfte, ist ein Markt, der gerade erst dabei ist, sein volles Potential zu entfalten. Der Investitionsbedarf dort ist enorm, Know-how ‚Made in Germany‘ sehr gefragt und deutsche Unternehmen bereit, in die jungen Menschen in Afrika zu investieren und technologischen Wissenstransfer zu fördern.“ ForestFinance ist eines von ihnen und das Projekt, bei dem mithilfe von Abwässern Wüsten zu Wäldern werden, könnte in Afrika eine wichtige Rolles spielen.
Wie aus Wüsten Wälder werden können
Der Club of Rome gab Zypries und Müller eine Denkschrift nach Kenia mit, in der sie das ForestFinance-Projekt DesertTimber empfehlen: „Mitten in einem Wüstengebiet baut die deutsche ForestFinance Gruppe biodiverse Agroforst- und Waldflächen an. Dazu nutzt sie ein Bewässerungssystem auf der Basis der Abwässer der umliegenden Siedlungen und Städte. Diese Abwässer enthalten Nährstoffe für die Pflanzen und werden so sinnvoll und schonend für die Umwelt eingesetzt.“ Der Autor Christoph Brüssel lobt: „Die wissenschaftliche Bewertung zeigt, dass alleine in der Wüste Ägyptens ausreichend Abwasserzufuhr für 650.000 ha Waldgebiete zur Verfügung steht. Die benötigten Flächen stehen ebenfalls bereit. Durch diese Größenordnung können mehrere hunderttausend Arbeitsplätze und eine auf viele Jahrzehnte angelegte wirtschaftliche Perspektive aufgebaut werden. Die wirtschaftliche Nutzung macht solche Projekte zu vielversprechenden privatwirtschaftlich finanzierten Optionen.“
Deutschland will sich als G20-Präsident für Afrika einsetzen
Dass der Gipfel unter dem Aspekt Fluchtursachen-Bekämpfung wahrgenommen wird, liegt auch an Interviews mit politischen Schwergewichten wie Wolfgang Schäuble, der im Herbst 2016 der FAZ dazu sagte: „Europa hat eine Verantwortung für Afrika im ureigenen Interesse. Deshalb haben wir verabredet, dass wir im Rahmen unserer G20-Präsidentschaft auf die Entwicklung neuer Märkte und Wachstumspotenziale mit unseren afrikanischen Partnern einen Schwerpunkt setzen werden. (…) Wir wollen damit private Investitionen in Afrika sicherer machen, Investitionshemmnisse abbauen und Investitionsanreize setzen. Europa muss sich mehr für die Stabilisierung unserer Nachbarschaft engagieren. Es wird uns nicht gutgehen, wenn um uns herum die Welt in immer größere Turbulenzen gerät“.
Ökologische Projekte stärken Afrika
In ökologische Turbulenzen ist Afrika schon längst geraten – vor allem der Norden, in dem sich seit Jahrzehnten Wüsten ausbreiten und die Desertifikation zu einem immensen Problem geworden ist. Sicherheiten für Investoren und Unternehmen könnten helfen, aus öden Landschaften grüne Wälder zu machen. Die Bedeutung des Projektes DesertTimber für Afrika erklärt Professor Reinhard Mosandl der Technischen Universität München, TUM, mit der zusammen ForestFinance das Wüstenprojekt durchführt:
„DesertTimber könnte die Aufgabe zukommen, weitere Beispiele von großflächigen Aufforstungen mit verschiedenen Arten in ariden Gebieten zu schaffen. Damit könnte DesertTimber eine führende Rolle bei der Umsetzung des viel zitierten ‚Great Green Wall Africa’ übernehmen.“
Die „Grüne Mauer“ ist ein Projekt, das bereits im Jahr 2005 von der Afrikanischen Union zur Bekämpfung der fortschreitenden Desertifikation beschlossen wurde. Die Mauer soll mindestens 15 Kilometer breit und 8000 Kilometer lang werden und damit von der Ost- bis zur Westküste Afrikas reichen. DesertTimber und daraus folgende Projekte könnten damit zu einem entwicklungspolitischen Meilenstein in der Geschichte des Kontinents werden – erst recht, wenn Deutschland seine Versprechen wahrmacht und im Rahmen der G20-Präsidentschaft Investitionen in Afrika sicher macht und fördert.
DesertTimber ist ein Projekt der Forest Finance Service GmbH. Die DesertTimber Consulting eG bündelt das Expertenwissen unserer Mitarbeiter, der ForestFinest Consulting, das der Technischen Universität München und ägyptischer Wissenschaftler. Mehr über DesertTimber erfahren Sie auf www.deserttimber.com
betreut seit 2008 das Kundenmagazin ForestFinest und sämtliche Printprodukte als Redakteurin und Autorin. Sie schreibt am liebsten über nachhaltig Gutes, das sich für Mensch und Umwelt rechnet.