Green Investments – diese vier Dinge werden 2018 wichtig

2018 wird ein ereignisreiches Jahr im grünen Finanzsektor Foto: Pixabay

Finanzexperten sind sich sicher: 2018 wird ein ereignisreiches Jahr im grünen Finanzsektor. Foto: Pixabay

2018 wird grün angelegt! Das lässt sich zumindest von den Bekundungen der großen Klimashow „One Planet Summit“ ableiten, die derzeit in Paris stattfindet. Dort treffen sich auf Einladung von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der UNO und der Weltbank über 50 Staats- und Regierungschefs, Umweltminister, Wirtschaftsvertreter aus insgesamt über 130 Staaten. Ziel der Veranstaltung ist es, Kapital für den Kampf gegen den Klimawandel zu mobilisieren. Und plötzlich möchte jeder beim sogenannten Impact investing mitmachen. Damit Sie im kommenden Jahr nichts verpassen, stellen wir Ihnen die wichtigsten Aussichten und Entwicklungen im grünen Finanzmarkt vor.

 1. Der Trendbegriff Sustainable Finance

Die deutsche Börse widmete der nachhaltigen Finanzwirtschaft im vergangenen Jahr einen eigenen Hub und die EU gründete sogar eine eigene Expertengruppe. So hoch aufgehängt, wird das Thema Sustainable Finance 2018 für reichlich Gesprächsstoff in Politik, Medien und der Finanzwelt sorgen. Konkrete Anhaltspunkte dafür gibt es schon: Für März 2018 setzte sich die EU-Kommission eine Deadline für die neue Nachhaltigkeitsstrategie der EU. Eine besondere Rolle sollen dabei innovative Finanzinstrumente spielen. Im September 2017 schaffte die EU-Kommission bereits Grundlagen für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung und richtete den European Fund for Sustainable Development (EFSD) ein. Es ist davon auszugehen, dass die diskutierten Ideen zu einer neuen Typologie von „grünen“ Investments führen können. Einhergehend mit der Einführung neuer Qualitätsstandards und Logos, welche die Nachfrage und auch das Angebot im „grünen“ Finanzmarkt stimulieren könnten.

2. Die Zinsentwicklung

2018 ist wieder keine Zinserhöhung für Tagesgeld in Sicht. Bereits 2017 war ein schlechtes Jahr für deutsche Sparer. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) blieb im ganzen Jahr unverändert bei 0,0 Prozent. Bank Chef Mario Draghi hat die nächste Zinserhöhung frühestens auf die Zeit nach dem Ende der Anleihekäufe der EZB terminiert. Mitte November gab Draghi zwar bekannt, das Volumen der Anleihekäufe herunterzufahren – von monatlich 60 auf 30 Milliarden Euro –, die Wertpapierkäufe allerdings bis mindestens September 2018 fortzusetzen. Sparer hierzulande müssen also damit rechnen, dass die lockere Geldpolitik der EZB frühestens 2019 gestrafft wird und sich der Normalnullzins frühestens in zwölf Monaten vom Fleck bewegt.

 

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3. Nachhaltigkeitsanleihen: Green Bonds

Private Kleinanleger investieren in den Klimaschutz. Das ist die Idee hinter den sogenannten Green Bonds. Die Nachhaltigkeitsanleihen, deren Geld in besonders klimafreundliche Projekte fließt, sind sehr gefragt und entwickeln sich für die Emittenten schneller als gedacht. Viele Bonds sind bereits überzeichnet und veranlassen die Herausgeber nachzulegen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat bereits im Mai verkündet, ihr Zielvolumen bei Green Bonds auf zwei Milliarden Euro zu verdoppeln. Die Ratinggesellschaft Moody‘s geht davon aus, dass das Marktvolumen Ende 2017 knapp 200 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Seit 2011 hat die Anleihesparte im Schnitt jährlich rund 150 Prozent zugelegt. Doch es ist nicht alles grün, was glänzt. Die Emittenten orientieren sich bei der Auflage von Bonds an freiwilligen Prinzipien. Was für den einen Investor grün ist, kann für den anderen ein Ausschlusskriterium sein. Zum Beispiel bei Windparkinvestments. Darum sollten sich Investoren selbstständig damit auseinandersetzen, in welche Projekte ihr Kapital fließt. Hier ist es zum Beispiel hilfreich, professionelle Hilfe, zum Beispiel durch eine Bank oder einen Finanzmakler, in Anspruch zu nehmen. 

4. Der neue Koalitionsvertrag

Elf Wochen nach der letzten Bundestagswahl (am 24.09.2017!) steht immer noch nicht fest, wer der künftigen Regierung angehören wird. Vier Wochen dauerten die geplatzten Koalitionsverhandlungen der Jamaika-Partner CDU/CSU, FDP und Grüne. Nun führt die SPD „ergebnisoffene Gespräche“ mit den Wahlsiegern. Ob und wie sich die neue Regierung in der nächsten Legislaturperiode Klimaschutzthemen annehmen wird, bleibt völlig offen. Deshalb veröffentlichen jetzt noch einmal viele Akteure ihre Wünsche für einen gesunden Klimaschutz. Allen voran: die deutsche Wirtschaft. Große Teile der deutschen Wirtschaft wünschen sich einen ambitionierten Klimaschutz im Koalitionsvertrag. Ein von 51 deutschen Konzernen und Verbänden gestützter Aufruf soll diesem Wunsch Nachdruck verleihen. Neben Unterzeichnern wie Siemens oder Adidas gehören auch Akteure der Finanzwelt wie die Deutsche Börse, GLS oder die Sparda Bank München zu den Unterzeichnern.

 

 

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