Akazie mit Superkräften: Acacia mangium

Dieser Baum hat es in sich: Acacia mangium, auch Moaholz genannt, ist eigentlich in Australien und auf Papua Neuguinea heimisch. Dank ihrer besonderen Eigenschaften ist die Akazie mittlerweile im gesamten ostasiatischen Raum beliebt und verbreitet. Welche Eigenschaften das sind, was Erbsen und Akazien gemeinsam haben und was es sonst noch Wissenswertes über diese Baumart gibt, lesen Sie hier bei uns.

Acacia mangium, Akazie auf ForestFinance-Flächen in Vietnam.
Acacia mangium auf ForestFinance-Flächen in Vietnam. Das daraus erwachsende Holz wird weltweit unter vielen Namen gehandelt: Black Wattle, Brown Salwood, Hickory Wattle, Mangium, Moaholz oder Sabah Salwood. Foto: ForestFinance

Pioniere auf schlechtem Boden

Nicht ohne Grund ist Acacia mangium eine der am weitesten verbreiteten Baumarten auf Forstplantagen in Asien und dem pazifischen Raum. Jährlich verschwinden hier immer noch etwa 4,4 Millionen Hektar Wald. Um dieser massiven Entwaldung entgegenzuwirken, werden in vielen Ländern Plantagen mit schnell wachsenden Arten angelegt. Die meisten werden mit Eukalyptus und Kiefern – oder eben Acacia mangium – bestückt.

Die Akazie hat dabei einige ganz besondere Eigenschaften: Sie dient als „Bodenverbesserer“ und ebnet den Weg für anspruchsvollere einheimische Baumarten. Diese würden auf den stark ausgelaugten und jahrzehntelang entwaldeten Böden nicht genug Nährstoffe finden. Die Akazie verbessert die Bodenqualität, indem sie Schadstoffe filtert und den Boden mit Stickstoff anreichert. Damit schafft sie die nötigen Voraussetzungen für die Rückführung der degradierten Fläche beispielsweise in einen artenreichen, nachhaltig bewirtschafteten Mischwald mit standortgerechten Baumarten.

Erbsen und Akazien – Leguminosen mit Superkräften

Acacia mangium gehört zur Familie der Leguminosen, besser bekannt als Hülsenfrüchtler. Diese bilden eine der größten Pflanzenfamilien überhaupt: Insgesamt gehören etwa 730 Gattungen und fast 20.000 Arten dazu, darunter Erbsen, Erdnüsse und Akazien. Sie alle zeichnet ihre Stickstoff-Superkraft aus. Gemeinsam mit sogenannten Knöllchenbakterien im Boden, mit denen Hülsenfrüchtler in einer engen Symbiose leben, binden sie den Stickstoff in der Luft und reichern den Boden damit an. Das macht die Pflanzen unabhängig vom Nitratgehalt der Böden, weshalb sie auch auf ausgelaugten und nährstoffarmen Böden bestens wachsen können. Man geht davon aus, dass etwa 200 bis 300 Kilo Stickstoff pro Hektar und Jahr auf diese Art und Weise gebunden werden.

Wurzelknöllchen der Acacia mangium
Die sogenannten Wurzelknöllchen, die Leguminosen mit den Bakterien im Boden bilden, reichern die Erde mit Stickstoff an. Foto: wikipedia

Acacia mangium: Schneller, höher, weiter

Akazienbäume erreichen eine Höhe von bis zu 35 Metern. Alte Bäume können dabei einen Stammdurchmesser von 90 Zentimeter aufweisen. Diese beeindruckenden Maße erreichen Akazien richtig schnell: Bereits nach elf Monaten ist der Stamm armdick! Die Wachstumsrate von etwa drei Metern pro Jahr kürt unsere Akazie zu einer „schnellwachsenden“ Art, was nicht nur für die Nutzholzgewinnung praktisch ist, sondern auch die Anreicherung des Bodens und somit die Renaturierung der ehemals ausgelaugten Flächen mit einheimischen Arten beschleunigt. Acacia mangium schaltet außerdem besonders schnell invasive Gräser aus, denn bereits nach einem Jahr bilden die jungen Pflanzen einen dichten Wald und verdrängen die Gräser. Die Wurzeln halten außerdem das Erdreich fest und stabilisieren so erosionsgefährdete Hänge.

Acacia mangium im Akazienforst, drei Jahre alt.
Beeindruckend: ein drei Jahre alter Akazienforst auf ForestFinance Flächen. Foto: ForestFinance

Blüten und Samen

Die cremefarbenen Blüten der Akazie werden durch Insekten bestäubt. Viele ausladende Staubgefäße sind mit einem Durchmesser von etwa fünf Millimetern in einem kätzchenartigen Blütenstand angeordnet. Die dunkelgrünen Blätter sind gewölbt, wechselständig angeordnet und einfach parallel geadert, sie fühlen sich fest und glatt an. Ein echter Hingucker sind die Früchte der Akazie: etwa 90 Millimeter lange gewellte Hülsen, in denen kleine schwarzglänzende Samen liegen. Auch bei der Fortpflanzung hat die Akazie wieder eine Besonderheit aufzuweisen: Sie ist außergewöhnlich schnell. Bereits zwei Jahre nach der Pflanzung tragen die Bäume Samen, die geerntet und gepflanzt werden können. Die gekeimten Samen gelten übrigens in Australien als Leckerbissen: gekocht sind sie als Wattleseeds als Gewürz oder im Kaffee sehr beliebt.

Links: Der Blütenstand der Akazie. Daneben die gekringelten Samen
Links: Der Blütenstand der Akazie mangium. Daneben die gekringelten Samen. Fotos: links wikipedia/Forestowlet, rechts ForestFinance

Ein hartes Stück: Moaholz

Nach der Ernte produzieren die Bäume Splint- und Kernholz. Die Farbe des Holzes ist dunkel und bräunlich-gelb schimmernd. Da das Holz extrem schwer, hart und sehr stabil ist, wird es beispielsweise für Möbel, Türen und Fensterrahmen verwendet, auch in der Bau- und Bergbauindustrie kommt es zum Einsatz. Nach dem Polieren erhält das Akazienholz eine glänzende und glatte Oberfläche, weshalb es auch gern für Parkettfliesen verwendet wird. Auch in der Zellstoff- und Biomasseindustrie sind die Hölzer begehrt.

ist Teil des Kommunikationsteams bei ForestFinance. Sie schreibt gerne über Nachhaltigkeitstrends, Tiere und Grünes im Netz.

4 Kommentare zu “Akazie mit Superkräften: Acacia mangium

  1. Guten Tag
    Mein Name ist Mario, ich wohne seit 4 Jahren in Las Lajas Chiriqui, Panama. Ich habe hier Land gekauft und ein Haus darauf gebaut. Auf einer Hektare habe ich Bäume gepflanzt welch ich hier vor Ort bei Forest Finance gekauft habe. Das Personal von Forest Finance hat mich schlecht beraten und mir Bäume verkauft mit welchen ich nun genügend Probleme habe um sie hoch zu kriegen. Es sind Caoba, amerikanische und afrikanische, Almendro, Zapatero, Amarillo und Cocobolo. Da der Boden wie üblich wertlos und ausgelaugt ist wäre die Acacia mangium der richtige Baum gewesen und ich hätte weniger Probleme. Die Sache enttäuscht mich sehr zumal ich hier Aufforstungen mit Akacia mangium täglich sehen kann wenn ich mit meinen Hunde spazieren gehe. Aber eben – verkauft ist verkauft. Das ist ja auch eine Mentalität…
    Gruss Mario

    1. Hallo Mario,
      vielen Dank für Ihre Nachricht! Es tut uns sehr leid, dass die Bäume, die Sie von unseren Kolleg:innen in Panama gekauft haben, auf Ihrem Grundstück nicht gut gedeihen. Sie haben sie Ihnen bestimmt mit bestem Wissen und Gewissen verkauft, da wir auf den ForestFinance-Flächen in der Region ebenfalls die von Ihnen genannten, einheimischen Baumarten anpflanzen, um einen Beitrag zur Artenvielfalt und Biodiversität zu leisten. Wir können aus der Bonner Zentrale leider nicht beurteilen, was da schief gelaufen ist, aber vielleicht wenden Sie sich vor Ort an unser Büro und lassen sich beraten, wie Ihren Bäumen geholfen werden kann.
      Mit freundlichen Grüßen
      Christine Sommer-Guist
      Presse- & Öffentlichkeitsarbeit ForestFinance Bonn

  2. Hallo, woher bekomme ich Pflanzen bzw. Samen von der Acacia mangium?
    Ich würde diesen Baum gerne bei mir anpflanzen.
    Vielen Dank im Voraus.
    Heike Berg

    1. Liebe Frau Berg,

      bitte beachten Sie, dass es sich um einen kälteempfindlichen Tropenbaum handelt, der in Deutschland nicht heimisch ist. Wir pflanzen ihn in Vietnam und Kolumbien an, nicht hierzulande. Theoretisch können Sie sicherlich Samen online bestellen, aber ob es sinnvoll ist, ihn hier zu pflanzen, ist fraglich.

      Herzliche Grüße

      Kristin Steffan
      Redaktion

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