Social-Impact-Analyse auf ForestFinance-Finca in Kolumbien

Das französische Unternehmen Kinomé überprüft ForestFinance-Projekte und analysiert deren Bedeutung für die Menschen und Gemeinden vor Ort. Dabei konzentriert sich das renommierte Institut seit 2006 auf Aufforstungs- sowie Land-use-Projekte und hat das weltweit anerkannte Konzept „Social Forestry“ entwickelt. Mittlerweile ist Kinomé damit in über 15 Ländern und für Organisationen wie UNEP (United Nations Enivronment Programme) und die Weltbank tätig.

Das Team von Kinomé hat 2014-2015 die ForestFinance-Projekte in Panama überprüft und auf den Fincas Interviews mit den Mitarbeitern geführt um ihre zentralen Bedürfnisse zu erfahren und ForestFinance als Arbeitgeber zu zeigen, was er tun kann, um diesen zu entsprechen.

Nicolas Métro, der Gründer und CEO von Kinomé, war laut eigener Aussagen von den ForestFinance-Projekten in Panama begeistert, von den guten Arbeitsbedingungen und den Sozialleistungen, die ForestFinance hier schafft. Natürlich waren wir gespannt, wie Métro das jüngere Projekt GreenAcacia in Kolumbien bewerten würde.

Experte Nicolas Métro von Kinomé (7. v. l.) mit Teilnehmern einer Fokusgruppe in Chiriquí, Panama. (Foto: ForestFinance, Stefanie Holzmann)

 

Die Kinomé-Analyse in Kolumbien

Nicolas Métro besuchte die Finca La Paz in Kolumbien 2016. Er war begeistert und beschreibt seinen ersten Eindruck: „Eine familiäre, aber gleichzeitig professionelle Arbeitsatmosphäre! Ein gut organisiertes Team, eine saubere, autarke und einladende Farm, wo sich Besucher trotz der Abgelegenheit zuhause fühlen.“

Dank des 360°-Grad-Ansatzes, den Kinomé selbst entwickelt hat, verbinden Mitarbeiter des Instituts vor Ort direkte Beobachtungen mit lockeren Interaktionen, mit persönlichen Befragungen und vor allem mit Workshops in Fokusgruppen. Um vorgefertigte Antworten zu vermeiden, verhalten sich die Kinomé-Mitarbeiter wie neutrale, aber wohlwollende Beobachter, die rasch eine vertrauensvolle Atmosphäre aufbauen. Sie fordern jeden Teilnehmer auf, sich vorzustellen, die eigenen Alltagsaktivitäten zu beschreiben, ihre Erfolge und Herausforderungen. „Dabei steigert sich allmählich das Bewusstsein für das Potential eines jeden, echte Probleme zu erkennen und praktische Lösungen dafür zu finden“, ist Métro überzeugt. „Kinomé misst Tatsachen und Effekte und legt den Schwerpunkt eher auf den Gemeinnutz als auf die individuelle Bewertung einzelner Mitglieder des Managements oder Teams.“

Beobachtungen und Gespräche vor Ort sowie der Vergleich mit anderen Forstunternehmen der Region und weiteren Plantagen anderswo haben Kinomé davon überzeugt, dass die Beziehung zwischen den Arbeiter*innen und dem Management friedvoll und konstruktiv ist. „Die Mitarbeiterfluktuation in La Paz ist recht niedrig, wenn man die isolierte Lage der Farm bedenkt – sowohl was das Management als auch was die Feldarbeiter betrifft; nur zwei Arbeiter wurden jemals gekündigt und viele haben sich positiv über die Beziehung zu ihren Kollegen und die Hierarchie ausgesprochen“, zeigt sich Métro beeindruckt. „Im Laufe der Jahre hat Kinomé mehr als 100 Aufforstungsprojekte auf fünf Kontinenten besucht. Der Unterschied liegt in den Details: Während meines Aufenthalts in La Paz hörte ich beispielsweise einige Arbeiter am Morgen pfeifen, bevor sie auf den Truck stiegen, um zur Arbeit zu fahren. Ein gutes Zeichen!“

 

Nicolas Métro, Gründer und Geschäftsführer des französischen Instituts Kinomé, auf der GreenAcacia-Finca La Paz in Kolumbien. (Foto: Kinomé)

 

Bericht und Handlungsempfehlungen statt Zertifikate und Siegel

Kinomé hat zu den Analysen Berichte auf Englisch publiziert. Die Berichte sind sehr ausführlich, praxisorientiert und für den internen Gebrauch des Unternehmens bestimmt. So macht Kinomé konkrete Verbesserungsvorschläge und rät beispielsweise ForestFinance in Panama, den Ausbau des örtlichen Tourismus, den Öko-Tourismus voranzutreiben, was die Wirtschaftskraft der Region stärken und mehr gute Arbeitskräfte anlocken würde. Für Kolumbien empfiehlt Kinomé ForestFinance Möglichkeiten für die Arbeiter*innen auszubauen, mit ihren Familien und Freunden außerhalb der Finca zu kommunizieren. „Während meines Besuches 2016 war weder Telefon- noch Internetempfang vorhanden“, erklärt Métro diese Aufforderung.

Das Management arbeitet daran, diese bereitzustellen und baut zusammen mit anderen Investoren und Unternehmen in der Region die Infrastruktur immer weiter aus. Das hat natürlich auch positive Auswirkungen auf den Zugang der Menschen in der gesamten Region zu Arbeit und Bildung. „La Paz wird in Zukunft dazu beitragen, die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen – durch horizontales Wachstum, also in der Größe und durch vertikales, mit der Weiterverarbeitung des Holzes vor Ort“, ist Nicolas Métro überzeugt.

 

betreut seit 2008 das Kundenmagazin ForestFinest und sämtliche Printprodukte als Redakteurin und Autorin. Sie schreibt am liebsten über nachhaltig Gutes, das sich für Mensch und Umwelt rechnet.

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