Unser Senior Account Manager Bernhard Engl trägt mit seiner langjährigen Erfahrung nicht nur zum Erfolg von ForestFinance bei, sondern gibt diese auch als Dozent an Hochschulen weiter. So lernte er Hannah Wiemers kennen, die in Eberswalde gerade ihren Master in Nachhaltigkeitsmanagement macht und sich vorgenommen hat, gemeinsam mit Sail to the COP zur nächsten Klimakonferenz zu segeln und sich für den Klimaschutz einzusetzen. Die ForestFinance-Redaktion wurde neugierig und hat sie gefragt, was sie dazu bewegt hat.
Wie seid ihr darauf gekommen, zur Klimakonferenz nach Chile zu segeln und was wollt ihr damit erreichen?
Die vier InitiatorInnen aus den Niederlanden Mara, Lena, Jeppe und Moon kennen sich aus dem Klimaaktivismus. Sie haben in unterschiedlichen Formen bereits ähnliche Aktionen mit jungen Menschen unternommen. Zur Klimakonferenz im vergangenen Jahr reiste Jeppe mit einer Gruppe junger AktivistInnen mit dem Zug und wollte unbedingt auch an der nächsten COP teilnehmen. Da diese jedoch in Übersee stattfinden würde, musste eine neue Idee her. Mara und Moon waren bereits Teil eines Think Tanks unter Segeln. So kam die Idee zustande.
Wer wird auf dem Schiff vertreten sein?
Auf dem Schiff werden die vier InitiatorInnen vertreten sein, sowie 22 junge TeilnehmerInnen aus ganz Europa. Dazu kommt die Stammcrew des Segelschiffs, bestehend aus fünf Personen. Daneben sind weitere zehn Plätze frei, die an VertreterInnen der Presse, von NGOs oder anderen Organisationen vergeben werden.
Was werdet ihr während der sechs bis acht Wochen, die ihr unterwegs seid, tun?
Auf unserer Reise werden wir täglich in einem Think Tank an einer Roadmap für nachhaltiges und faires Reisen arbeiten. Daneben werden wir ein Forderungspapier ausarbeiten, das wir auf der Klimakonferenz VertreterInnen der Politik präsentieren werden. In der übrigen Zeit werden wir die Segel-Crew tatkräftig unterstützen und mitsegeln.
Welche Ergebnisse wünscht ihr euch auf der Klimakonferenz?
Wir erhoffen uns ernsthafte Bestrebungen auf globaler Ebene, den Flugverkehr einzudämmen. Wenn man bedenkt, dass lediglich 18 Prozent der Weltbevölkerung jemals ein Flugzeug bestiegen hat, kann man das Ausmaß der Ungerechtigkeit erahnen, und dabei kann das Ausmaß, in dem diese Branche zur Klimakrise beiträgt, noch gar nicht abgeschätzt werden.
Wir erwarten, dass die EntscheidungsträgerInnen die Weichen stellen, nachhaltigere Varianten des Reisens attraktiver zu machen, beispielsweise durch die faire Besteuerung des Flugverkehrs. Gleichzeitig müssen Wege des nachhaltigen Reisens attraktiver gemacht werden. Sowohl die COY als auch die COP werden wir dazu nutzen, ein internationales Netzwerk aufzubauen. (Anm. d. Redaktion: Die Konferenz der Jugend, COY, ist eine offizielle Veranstaltung von YOUNGO, der offiziellen Jugendorganisation der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, UNFCCC. Es ist ein jährliches internationales Treffen junger Menschen, die sich für Themen aus dem Bereich Umwelt und Klimawandel begeistern und findet unmittelbar vor der jährlichen UN-Klimakonferenz, auch bekannt als Conference of Parties, COP, statt.)
Wenn ihr eine Sache in der Klimapolitik ändern könntet, welche wäre das?
Bisher werden die Emissionen des Luftverkehrs nicht als Teil der gemeldeten Emissionen eines Staates angesehen. Staaten sollten stärker Verantwortung für die Emissionen des Luftverkehrs übernehmen und sich klare Ziele setzen, diese zu verringern, beispielsweise indem sie die Subventionierung des Luftverkehrs einstellen und damit beginnen, diesen fair zu besteuern.
Unter www.sailtothecop.com können Sie den Kurs des Schiffes verfolgen und mehr über die Menschen an Bord lesen.
In unserem Klima-Dossier finden Sie außerdem wissenswerte Fakten und spannende Interviews aus dem ForestFinance-Blog, rund um das Thema Klimaschutz.