Amphibienvielfalt: von Wunderkröten und Giftfröschen

Ein Goldbaumsteiger in den ForestFinance-Wäldern in Bocas del Toro, Panama. Foto: ForestFinance

Frösche hüpfen durch die ForestFinance-Wälder und durch den neuen Film „Willi und die Wunderkröte“ von Willi Weitzel. Grund genug, die Amphibien einmal genauer in den Blick zu nehmen. Einige Froscharten aus Mittel- und Südamerika, wo unsere ältesten Wälder stehen, faszinieren uns besonders! Hier einige erstaunliche Fakten rund um Amphibien:

Froschtastische Fakten

  • Der in Zentralafrika lebende Goliath-Frosch (Conraua goliath) ist mit einem Gewicht von drei Kilogramm der größte Froschlurch der Welt. Er kann auch am weitesten springen: fast fünf Meter mit nur einem Sprung!
  • Vom Aussterben bedroht: Drei Arten unserer heimischen Froschlurch-Arten gelten als „gefährdet“, weitere fünf Arten, darunter Gelbbauch- und Rotbauchunken sind sogar „stark gefährdet“.
  • Gerade mal 7,7 Millimeter misst der Paedophryne amauensis aus Neuguinea – und damit ist er auch gleichzeitig das kleinste Wirbeltier der Welt.
  • In Deutschland sind vierzehn verschiedene Arten von Froschlurchen heimisch, zu denen Frösche, Kröten und Unken zählen: Laubfrosch, Grasfrosch, Springfrosch, Moorfrosch, Seefrösche, Kleiner Wasserfrosch, Teichfrosch, Gelbbauchunke, Rotbauchunke, Erdkröte, Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Wechselkröte und die Geburtshelferkröte.
  • Der Wallace-Flugfrosch (Rhacophorus nigropalmatus) kann mit Hilfe der Flughäute zwischen seinen Zehen bis zu 20 Meter weit segeln. 
  • Mittlerweile gelten 33 Prozent aller Froscharten als gefährdet, vor allem aufgrund der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume und durch die Infektion mit dem tödlichen Chytridpilz.
  • Unsere heimischen Erdkröten können bis zu 36 Jahre alt werden!
  • Nervenraubendes Liebeswerben – Wasserfrosch-Männchen können mit einer Lautstärke von bis zu 90 Dezibel quaken!
  • Frösche verfügen über einen 360-Grad-Blick – sie können jedoch nur Dinge sehen, die sich bewegen.
  • Das als Paarungsruf genutzte Quaken ist aufgrund der kräftigen Schallblasen der Frösche bis zu 500 Meter weit zu hören.
  • Weltweit sind 7.404 Froscharten bekannt.
  • Klein, aber extrem giftig: Das Gift eines Schrecklichen Pfeilgiftfroschs (Phyllobates terribilis) kann 22.000 Mäuse töten. Batrachotoxin wird von einigen indigenen Stämmen Kolumbiens als Pfeilgift für die Blasrohr-Jagd genutzt.
  • Platz da, jetzt quake ich: Amphibien wie Frösche, Unken und Kröten bevölkern seit 250 Millionen Jahren die Erde. Sie haben also schon die Dinosaurier kommen und gehen sehen.
  • Es wird geschätzt, dass im Jahr eine Milliarde Frösche im Kochtopf landen!

Froschvielfalt in den ForestFinance-Wäldern


Wir stellen vor: einige Frösche, die Ihnen in Willi und die Wunderkröte und den ForestFinance-Wäldern begegnen könnten.

Makifrosch

Makifrösche sind eine Gruppe von baumbewohnenden, gut kletternden Fröschen, die in den Wäldern Südamerikas verbreitet sind. Sie sind nachtaktiv und bewegen sich langsam schreitend durch das Geäst. Den Tag verbringen sie schlafend an Blätter oder Äste gehaftet. Wegen der intensiven Sonneneinstrahlung in den Trockenwäldern und Baumkronenregionen der Regenwälder haben sie einen bemerkenswerten Trick entwickelt:
Sie bilden ein Hautsekret, das sie wie Sonnencreme gegen Austrocknung und schädliche UV-Strahlung schützt. Wenn sie sich am frühen Morgen in ihre Schlafposition begeben, cremen sie sich damit regelrecht ein, wobei sie das Sekret mit ihren Füßen bzw. Händen auf dem ganzen Körper verteilen. Ihr Hautsekret hat auch eine halluzinogene Wirkung auf Menschen und wird von den Ureinwohnern der Region bei Ritualen als bewusstseinserweiternde Substanz genutzt.

Auf der nächtlichen Expedition mit Martin Janssen bekommt Willi auch so einen Maki-Frosch gezeigt.

Der Maki-Frosch. Foto: Majestic Filmverleih

Erdbeerfröschchen

Klingt lecker, aber besser nicht verschlucken! Das Erdbeerfröschchen, das Willi auf seinem Irrweg durch den Regenwald begegnet, ist ein nur etwa zwei Zentimeter großer Pfeilgiftfrosch aus Zentralamerika. Die auffällige Färbung warnt vor seinem wirksamen Hautgift. So kann das Fröschlein unbesorgt auch am hellichten Tag über den Boden des Regenwaldes hüpfen. Bei der bekanntesten Farbform ist der Körper knallig rot gefärbt, Hinterbeine und Hinterleib sind metallisch blau. Es gibt aber eine kaum überschaubare Vielfalt gänzlich anderer Farbvarianten, die oft nur wenige Meter weit auseinanderleben. Der Grund für diese überwältigende Vielfalt an Färbungen ist unbekannt. Aber das Erdbeerfröschchen gilt genau deshalb als das Wirbeltier mit den meisten Farbvarianten.

Ein Erdbeerfröschchen unterwegs in den ForestFinance-Wäldern in Bocas del Toro, Panama. Foto: ForestFinance

Panama-Stummelfußkröte

Der „goldene Frosch“ von Panama gehört zu den seltensten Tieren der Welt. Die drei bis vier Zentimeter großen, leuchtend goldgelb gefärbten Kröten mit schwarzen Flecken weisen mit ihrer Färbung auf ihr wirksames Hautgift hin. Leider hat es sie nicht vor einer Pilzerkrankung geschützt, die vom Menschen in den vergangenen fünfzig Jahren über den ganzen Planeten verschleppt wurde und zahlreiche Amphibienarten ganz oder fast ausgerottet hat. Heute leben Panama-Stummelfußkröten fast nur noch in menschlicher Obhut in Terrarien. Sie werden von Zoos und Schutzstationen gezielt gezüchtet, um die Art für die Zukunft zu retten.

Willi begegnet der Froschlegende in der Forschungsstation von Edgardo, Heidi und Eliot in Panama.

Die Panama-Stummelfußkröte. Foto: Majestic Filmverleih

Sie möchten Regenwald und Amphibien in Panama schützen?

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