Das ForestFinance-Team hat diese Woche zur plastikfreien erklärt: Eine Woche lang versuchen wir, so wenig (Plastik-)Müll wie möglich zu verursachen. Allein ein Viertel des europäischen Plastikverbrauchs geht auf das Konto der Deutschen zurück – und die Plastikflut hat verheerende Folgen für Umwelt, Mensch und Tier.
Gar nicht so einfach, so ein Leben ohne Plastik. Kunststoff ist fester Bestandteil unseres Alltags, ob beim Einkaufen, in der Wohnung oder im Büro. Trotzdem meinen wir: Auch der kleinste Schritt zählt! Hier kommen unsere 7 Tipps für weniger Plastik im Alltag:
1. Plastiktüte ade!
Rund 500 Plastiktüten verwendet der Durchschnittseuropäer jährlich, inklusive der dünnen Obst- und Gemüsebeutel. Plastiktüten werden in vielen Supermärkten mittlerweile ohnehin nur noch gegen Aufpreis angeboten. Deshalb empfiehlt es sich, den guten alten Jutebeutel immer dabei zuhaben. Obst und Gemüse hat die Natur oft sowieso schon gut verpackt und muss doch mal eine Tüte her, kann man diese leicht aus alten Zeitungen falten, oder diese schicken DIY-Säckchen für Obst und Gemüse zuhause nähen und wiederverwenden.
2. Unterwegs: Trinkflaschen & Brotdosen
Bei der Aufbewahrung von Lebensmitteln lässt sich ganz schön viel Plastik sparen. Statt in schnöden Tupperdosen kann man das Mittagessen auch prima in Weckgläsern oder schadstofffreien und nachhaltigen Lunchboxen, zum Beispiel aus Edelstahl, mitnehmen. Glasflaschen und wiederverwendbare Coffee-to-Go-Behälter sind unterwegs ein Muss: Die Deutsche Umwelthilfe hat ausgerechnet, dass in Deutschland jedes Jahr mehr als 2,8 Milliarden Einwegbecher im Müll landen.
3. Kosmetik selber machen
Shampoo, Duschgel, Hautcremes und Flüssigseife – das Badezimmer ist oft voll mit Plastikverpackungen. Sogar der Nachfüllpack kommt meist nur im Plastikkleid daher. Die beste Alternative? Selber machen! Im Internet finden sich zahlreiche Blogs mit Anleitungen und Rezepten für aluminiumfreies Deo, Make-Up-Entferner, oder Haarseife. Das Beste daran: Man vermeidet nicht nur Plastik, sondern weiß (und entscheidet) auch genau, welche Inhaltsstoffe in den eigenen Pflegeprodukten enthalten sind.
4. Mikroplastik vermeiden
Einer der größten Übeltäter für die Umwelt ist auf den ersten Blick gar nicht so leicht zu erkennen: Mikroplastik. Das sind kleinste Kunststoffteilchen, die in Duschgels und anderen Kosmetika häufig als Peeling oder Bindemittel verwendet werden. Über unser lokales Abwasser gelangen sie schließlich in die Weltmeere, wo sie von Meeresorganismen gefressen werden und nie wieder zu entfernen sind. Der Bund für Umwelt und Naturschutz hat eine Liste der Produkte veröffentlicht, die Mikroplastik enthalten.
5. Mehrweg statt Einweg
Ob Milch, Sahne, Joghurt, Ketchup, Essig oder Öl – das meiste davon ist auch in Glasflaschen verpackt im normalen Supermarkt erhältlich. Sich über die eigenen Einkaufsroutinen bewusst zu werden und auf Alternativen zu achten, ist ein erster Schritt. Auf Wochenmärkten, im Bio-Supermarkt und natürlich in sogenannten Unverpackt-Läden ist die Auswahl an mehrwegverpackten Lebensmitteln natürlich viel größer – vorbeischauen lohnt sich bestimmt!
6. Reparieren statt wegwerfen
Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, die ganz schön viel Müll produziert. Statt Altes zu reparieren, kaufen wir oft Neues – denn meist lohnen sich Reparaturen gar nicht, weil ein Neukauf schlichtweg billiger ist. In Fernsehern, Handys, Toastern und Kaffeemaschinen verstecken sich natürlich auch Unmengen an Plastik. Besser also, man benutzt die alten Geräte so lange es geht. In vielen deutschen Städten gibt es mittlerweile sogenannte Repair-Cafés: Hier helfen Ehrenamtliche mit handwerklichem Geschick anderen, ihre kaputten Sachen zu reparieren.
7. Auf Kleinigkeiten achten
Man muss nicht gleich seinen kompletten Lebensstil umkrempeln, um etwas gegen die Plastikflut zu unternehmen. Auch wenn „Zero Waste“ verlockend klingt – am Ende kommt es auf die vielen Kleinigkeiten an. Das nächste mal also lieber ein Eis in der Waffel statt im Plastikbecher bestellen, auf den Trinkhalm im Cocktail verzichten und statt Sprudel aus der Flasche einfach mal Leitungswasser trinken. Auch in Plastik gewickelte Tiefkühlkost kann leicht – und meist mit viel mehr Genuss – durch Selbsgekochtes ersetzt werden. Probieren Sie es einfach mal aus.
Haben Sie noch weitere Tipps für einen plastikfreien Alltag? Wie finden Sie sich im Plastik- und Verpackungsdschungel zurecht? Wir freuen uns über Ihre Kommentare, hier und bei Facebook!
Ich würde gerne etwas nachhaltiger leben und verzichte deshalb schon seit über einem Jahr auf Plastiktüten. Jedoch fällt es mir schwer, mich von meinen Kunststoffbehältern zu trennen. Aber bei Kosmetik werde ich ab sofort versuchen, selbst Haarseife und Abschminkmittel herzustellen.
Ich möchte die Autoren sowie Leser dieses Artikels auf eine Liste aller ZeroWaste Geschäfte in den Ländern Deutschland, Schweiz, Österreich und Luxemburg hinweisen:
https://plastikfreiheit.de/unverpackt-geschaefte/
Wir haben für diesen Artikel sogar alle Inhaber der Geschäfte kontaktiert und ganz kurze Interviews mit Ihnen geführt. Herausgekommen ist wohl die umfangreichste Liste an unverpackt Geschäften mit vielen Tipps für eine müllfreieres Leben.