Spätestens beim Kauf von Gartenmöbeln oder Schulheften stößt der deutsche Konsument darauf: das FSC®-Siegel. Aber was hat es damit eigentlich auf sich?
Der Forest Stewardship Council® – oder kurz FSC – steht für weltweites Engagement für nachhaltige und sozial verantwortliche Forstwirtschaft und ein internationales Zertifizierungssystem, das diese sicherstellen soll. Der FSC ist eine gemeinnützige und internationale Nichtregierungsorganisation, die sich die Erhaltung der Wälder durch umweltverträgliche und nachhaltige Bewirtschaftung zum Ziel gesetzt hat. Dazu hat der FSC ein weltweit gültiges Prüfsiegel für Holz entwickelt. Weltweit sind über 198 Millionen Hektar Wald FSC-zertifiziert, in Deutschland sind es rund 1,16 Million Hektar Wald (Stand: Juni 2017).
Wald machen – aber richtig
Forstbetriebe werden nur dann zertifiziert und dürfen ihre Produkte mit dem FSC-Siegel auszeichnen, wenn sie die Wälder gemäß der vom FSC entwickelten Richtlinien für verantwortungsvolle Waldwirtschaft bewirtschaften. Diese umfassen zehn ökologische und soziale Hauptprinzipien, die weltweit gültig sind:
- Prinzip 1: Einhaltung der Forstgesetze sowie der FSC-Prinzipien
- Prinzip 2: Langfristige Besitzansprüche und Nutzungsrechte an Land- und Forstressourcen sollen klar definiert, dokumentiert und rechtlich verankert sein
- Prinzip 3: Wahrung der Rechte indigener Völker
- Prinzip 4: Die Waldbewirtschaftung soll das soziale und ökonomische Wohlergehen der im Wald Beschäftigten und der lokalen Bevölkerung langfristig erhalten oder vergrößern
- Prinzip 5: Ökonomische Effizienz und Produktvielfalt
- Prinzip 6: Gewährleistung von Biodiversität, Schutzfunktionen des Waldes und Landschaftsschutz
- Prinzip 7: Erstellung und Umsetzung eines Bewirtschaftungsplanes
- Prinzip 8: Kontrolle durch angemessene Dokumentation und Bewertung der Nachhaltigkeit
- Prinzip 9: Erhaltung von Wäldern mit hohem Schutzwert
- Prinzip 10: Plantagen können als Ergänzung zu naturnaheren Bewirtschaftungsformen soziale und ökonomische Vorteile liefern und den Druck auf Naturwälder mindern
Ob diese zehn Prinzipien nachhaltiger Forstwirtschaft eingehalten werden, wird anhand von Indikatoren überprüft, die sich von Land zu Land leicht unterscheiden können. Welche Indikatoren national angewandt werden, legt die jeweilige FSC Arbeitsgruppe vor Ort fest, in Deutschland also zum Beispiel die FSC Arbeitsgruppe Deutschland e. V., in der ForestFinance als stimmberechtigtes Vollmitglied mitwirkt. Auch Umweltschutzorganisationen beteiligen sich hieran. In deutschen Wäldern steht der FSC für eine Waldwirtschaft, die den Wald nicht übernutzt, die ökologische Vielfalt fördert und ohne Kahlschläge, Gentechnik und Pestizide auskommt – Grundsätze, die ForestFinance auch bei der Bewirtschaftung der Investoren-Wälder in den Tropen beherzigt.
Externe Stellen überprüfen schließlich jedes Jahr aufs Neue, ob die so festgelegten Standards eingehalten werden. Bei ForestFinance ist diese unabhängige Prüfungsorganisation zurzeit SCS Global Services (FSC Lizenzcodenummer FSC-CO10342). Welche ForestFinance-Forste genau zertifiziert sind, können Sie hier nachlesen: www.forestfinance.de/footer-nav/fsc/
Orientierungshilfe für Verbraucher
Indem Verbraucher Papier- oder Holzprodukte mit dem FSC-Siegel kaufen, tragen sie also dazu bei, dass Wälder verantwortungsvoll und nachhaltig bewirtschaftet werden. Bei diesen Wäldern handelt es sich nicht um unberührte Naturwälder, sondern um neu aufgeforstete Wälder, die ökologisch und sozial verträglich genutzt werden. Auf den Flächen vorhandene Waldreste mit hohem Schutzwert dürfen genau so bleiben: unberührt.
Auch das FSC-Siegel ist (noch) nicht perfekt, wie Kritiker gerne anmerken. Nach wie vor ist es aber der beste Anhaltspunkt für alle, die Wert auf nachhaltigen Konsum legen und Holzprodukte schätzen. Unternehmen, Umweltorganisationen und Vertreter indigener Gruppen arbeiten gemeinsam an der stetigen Verbesserung des Systems.