Julia Schenkel geht nach vielen gemeinsamen Jahren neue Wege. Ins Handwerk, in die Politik, weg von ForestFinance. Hier (be)schreibt Julia, wie sie zu uns kam, warum sie blieb und jetzt geht. Wir werden sie vermissen!
Vor ziemlich genau sieben Jahren, in meinem zweiten Unisemester Lateinamerikawissenschaften, bin ich nach Bonn gezogen – in die ersten eigenen vier Wände! So ein WG-Zimmer will natürlich finanziert werden – da reicht die Jobberei in der Gastronomie nicht unbedingt. Also musste ein Nebenjob her: So bin ich, klassisch, über die Uni-Jobbörse, an ForestFinance gekommen. Ein Unternehmen, das Aufforstung in Lateinamerika betreibt, sozial- und ökologisch verträglich – JACKPOT!
So wurde aus mir zunächst eine studentische Hilfskraft im Bonner Firmensitz der ForestFinance Gruppe. Da mich Kolleg:innen und Büroräumlichkeiten sofort begeisterten, ich Spaß an der Kundenkommunikation hatte und ich vor allen Dingen genoss, besonders mit dem Thema Kakao involviert zu sein, wurde daraus ein recht langfristiges Arbeitsverhältnis.
Ein Produkt, das ich von „der Pike auf“ begleiten konnte, war zum Beispiel der ForestFinance-Kakao: von Informationsgesprächen mit Kund:innen über Vertragsabschlüsse zu Kakao-Investments, bis zu dem Moment, in dem ich ForestFinance-Kakao in den Händen hatte, um diesen zu unserem Bonner Chocolatier Georg Bernardini zu bringen, der die ForestFinest-Schokolade produziert. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, schlussendlich die Tafel Schokolade in der Hand zu halten und zu wissen, woher der Kakao stammt. „Tree to Bar“, wie wir es nennen.
Dass ich ForestFinance verlasse, bricht mir auf so mancher Ebene das Herz: Über sieben Jahre habe ich mit den Kolleg:innen sowie der Unternehmensphilosophie zusammenwachsen dürfen, habe unzählige Kundengespräche geführt und Vieles über Wirtschaft, internationalen Handel und den nachhaltigen Finanzmarkt gelernt. Dennoch: Umorientierung ist wichtig für mich. Ich möchte Menschen und Arbeit verschiedenster Branchen kennen und verstehen, stets Neues lernen und über mich selbst hinauswachsen. Daher beginne ich nun einen neuen Lebensabschnitt und verlasse meine Bürotätigkeit bei ForestFinance zunächst für eine körperliche, handwerkliche Tätigkeit als Dachdeckerin.
Das soll jedoch nicht alles sein: Nachhaltigkeit und Soziales sind mir grundsätzlich, und das sicherlich auch durch meine Arbeit bei ForestFinance, ein großes Anliegen. Da ich dieses Thema als Dachdeckerin nur bedingt in meinen Arbeitsalltag einfließen lassen kann, strebe ich an, mich auf kommunalpolitischer Ebene im Bonner Stadtrat für diese Themen einzusetzen: Bei den kommenden Kommunalwahlen im September 2020 werde ich auf der Ratsliste der Partei DIE LINKE kandidieren, um mich in den Dienst der Bürger:innen zu stellen und Bonn zu einer nachhaltigen, bunten und lebenswerten Stadt für alle zu machen.