Schon länger gelten Investments in Realwerte als ein Ausweg aus der Niedripins-Phase. Darunter neben Metallen auch Holz oder Nahrungsmittel. Das Image der Finanzindustrie ist spätestens seit den gigantischen Regenwaldbränden im letzten Spätsommer engverbunden mit dem wenig grünen Image industrieller Land- und Forstwirtschaft. Immer mehr Investoren suchen daher Engagements für ihr Kapital, die Werte schaffen, ohne Mensch und Umwelt zu schaden – vor allem auch klimafreundliche Investment-Alternativen. Der Weg zum „sauberen“ Agro-Fontinvestment ist jedoch gar nicht so einfach.
Ein Kommentar von Harry Assenmacher. Zuerst erschienen in: EXXEC News.
Als der VW-Konzern Anfang 2019 mitten in der Dieselaffäre verkündete, ein „CO2-neutrales“ Unternehmen zu werden, war dies eine späte, aber dennoch geradezu revolutionäre Ankündigung. Noch spektakulärer, wenn auch weniger beachtet: Der Konzern will nicht nur CO2 einsparen, sondern die verbleibenden Emissionen über Kohlenstoffsenken ausgleichen, und zwar ausschließlich mit Wald. Vom Autobauer zum Waldbauern. Ob bei den neuen „Volks-Wäldern“ auch handelbares Holz erzeugt wird, ist noch Spekulation. Sicher aber werden die Wolfsburger Manager auf mögliche Renditen aus ihrer Umweltstrategie nicht verzichten. So könnte der Autohersteller aus einer Klimaschutzmaßnahme sogar noch Gewinne erwirtschaften oder sich diese Investition mindestens langfristig selbst tragen. Auch der Engergiekonzern Total hat erkannt, dass er nicht im Erdölsektor stecken bleiben kann. Vor einigen Jahren gründete er einen Thinktank, der Geschäftsfelder im Klima- und Umweltbereich erkunden soll. Wald spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Tatsache, dass produzierende Industrieunternehmen aktiv umweltfreundliche, nachhaltige Landnutzung erkunden und als Geschäftsfeld entdecken, ist nur ein Beleg, dass „Landuse“ neben Industrieproduktion als Wertschöpfungsort zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Guter Bauer, böser Bauer
Nicht nur die inzwischen weltweit bekannten Rinderbarone Brasiliens sind beispielhaft für „Landuse“, wie es nicht mehr gemacht werden sollte, wollen wir unseren Planeten noch so erhalten, dass wir einigermaßen auf ihm leben können. Ob gigantische Monokulturen von Soja in Südamerika, Eukalyptus für die Cellulose- oder Chemieindustrie, Palmöl-Wüsten in Indonesien oder Kinderarbeitslager in Kakaomonokulturen – der Begriff „Grüne Hölle“ passt auf alle. Bäume pflanzen und damit Wald vernichten ist die Methode der großindustriellen Agroforstwirtschaft, die Profitmaximierung auf Kosten von Mensch und Umwelt betreibt. Das böse Ende der Aktivitäten dieser bösen „Bauern“ wird immer deutlicher. Inzwischen so deutlich, dass selbst hardgesottene Fondsmanager nach wirklich grünen Alternativen suchen. Einfach ist das nicht. Denn: Wer nachhaltig und sozial investiert, tut der Welt und den Menschen nicht nur Gutes, sondern erwirtschaftet auch Renditen – aber eben oft auf lange Sicht. Nun war „lange Sicht“ auch lange Zeit kein erfolgreiches Argument, weder für Fondsmanager noch für Finanzvertriebe. Rein, schneller Exit, Cash – und das möglichst ohne Risiko. Das Trauminvestment für Vertriebe. Doch die Zeiten ändern sich wie das Klima. Es wird ungemütlicher und turbulenter.
Wissen, wo und wie Werte entstehen
Zahlen sind und waren das Fundament der Entscheidungen für Investoren und für Vertriebe. Die wichtigste Zahl natürlich ganz zum Schluss – x Prozent in x Jahren. Akribisch wurde und wird der Rechenweg zu diesem Ergebnis geprüft und auch Risiken und Chancen studiert. Das ist auch nicht falsch, reicht aber in turbulenten Zeitenwenden nicht mehr aus. Investitionsentscheider und -berater müssen tiefen Einblick und Kenntnisse haben vom Ort der Wertschöpfung und wissen, was vor Ort wirklich gemacht wird. Gerade bei nachhaltigen, klimarelevanten Investments. Zertifikate wie das des FSC für nachhaltige Forstwirtschaft oder solche für fairen Handel oder ökologische Landwirtschaft sind ein wichtiges Hilfsmittel. Aber eben nur eines und im schlimmsten Falle auch wenig zutreffend. Der künftige, erfahrene Berater für nachhaltige Investments muss sich in nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft auskennen. Er muss erkennen können, wann Zertifikatsaussagen mit Kosten und Erträgen nicht zusammenpassen. Welche sozialen Auswirkungen auch ein ultra-ökologisches Investment in dem einen oder anderen Land hat und damit auch zusätzliche Risiken (oder Chancen) bringt – oder ob das angebotene Produkt zwar gesiegelt und gestempelt, aber nur oberflächlich „grün“ ist.
Agroforst zur Diversifikation
In der Praxis bedeutet das entweder gewachsene langjährige und bewährt vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Projektbetreiber oder -anbieter oder schlicht vom Schreibtisch aufstehen und vor Ort selbst prüfen. Und selbst diese aufwendige Prüfung kann nur erfolgreich sein, wenn der Prüfer auch selbst fachkundig ist. Der Fondsstrukturierer ist auf dem Acker fehl am Platz. Nur wenn aus dem Öko-Banker auch ein Bio-Bauer wird, können Werte und Renditen auch nachhaltig geschaffen werden. Investments in Agroforst sind ein potenzielles Mittel für moderne Diversifikation mit nachhaltigen Elementen. Schon jetzt gibt es seriöse Angebote dafür, wenn denn institutionelle Investoren und verantwortliche Finanzmanager danach fragen.
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