Anfang 2017 wurde Dank der sogenannten „Krefelder Studie“ bekannt: In Deutschland herrscht ein großes Insektensterben. Wie wichtig die verschiedenförmigen Krabbeltiere für unser Ökosystem und Überleben sind, ist mittlerweile – Gott sei dank! – auch weitläufig bekannt. Aber was kann der Einzelne tun, um dem Sterben der kleinen Nützlinge etwas entgegenzusetzen? Wir sagen: So einiges, wie zum Beispiel unser nachhaltig produziertes Insektenhotel aus ForestFinance-Edelholz! Hier kommen unsere Alltags-Tipps für Insektenfreunde:
1. Vielfalt und Unordnung im Garten fördern
Ein englischer Rasen mit exotischen Ziersträuchern mag vielleicht dem einen oder anderen Gartenfreund gefallen – Käfer, Bienen und andere Nützlinge fühlen sich hier aber so gar nicht wohl. Viel lieber mögen sie Wildblumenwiesen, Totholz und Co: Am besten pflanzen Sie einheimische Arten mit ungefüllten Blüten an (da Insekten sonst nur schwer an den für sie lebenswichtigen Nektar gelangen) – und schaffen Abwechslung in Form von Hecken, Trockenmauern, Teichen und vielfältigen, heimischen Arten. Auf künstlichen Dünger und Pestizide sollten sie ebenso verzichten wie auf chemische Unkrautvernichter. Vieles von dem, was Hobbygärtner als Unkraut wahrnehmen, sind nämlich Pflanzen, die für bestimmte Insektenarten lebenswichtig sind. Also: Nur Mut zur Unordnung! Insektenfreundlich Gärtnern macht übrigens auch Kindern großen Spaß – wie das geht, lesen Sie hier!
2. Lehmpfütze auf dem Balkon anlegen
Etwas Lehm und eine Schale – das passt sogar auf den kleinsten Balkon! Viele Insektenarten benutzen Lehm als Baustoff für ihre Nester, im heißen Sommer können sie hier Wasser tanken. Den Lehm in eine Schale füllen, eine kleine Kuhle hineindrücken und etwas Wasser dazu gießen – und schon hat man eine kleine Insektenoase auf der Terrasse oder dem Balkon errichtet.
3. Bio-Lebensmittel einkaufen
Aber auch ganz ohne Garten und Balkon können wir etwas gegen das Insektensterben tun, zum Beispiel in dem wir beim Einkaufen auf das Bio-Siegel achten. Biologische Landwirtschaft – das bedeutet auch Landwirtschaft mit weniger Insektiziden und ohne synthetische Pestizide, die in der konventionellen Landwirtschaft an der Tagesordnung stehen. Auch achten Bio-Betriebe viel häufiger auf die richtige Fruchtfolge und größtmögliche Vielfalt auf den Feldern, zum Beispiel durch buntgemischte Blühstreifen zwischen Obstbeständen. Ein Apfelsaft von der Streuobstwiese ist quasi purer Insektenschutz!
4. Insektenhotel aufhängen
Schon fast ein richtiger Trend: das Insektenhotel! Ob selbstgebaut oder gekauft – mit einem Insektenhotel bieten Sie Wildbienen, Marienkäfern, Florfliegen und Holzwespen einen angemessenen Unterschlupf. Viele Insektenarten sind auf Totholz angewiesen, das sie in Städten kaum noch auffinden, da die abgestorbenen Baumreste als störend empfunden und in Parks und Gärten oft entfernt werden. Mit einem Insektenhotel im Garten oder auf dem Balkon bieten Sie ihnen einen alternativen Nistplatz und Möglichkeit zum Unterschlupf. Außerdem sehen die kleinen Häuschen, die mit natürlichen Materialen, wie Baumrinden, Schilfrohr oder Zapfen gefüllt sind, auch noch richtig hübsch aus.
Unser Insektenhotel ist aus hartem Teakholz gefertigt, das besonders widerstandsfähig gegen Wind und Wetter ist und kaum zu Rissbildung neigt.
Die Teakholzbohlen sind mit ca. 30 Löchern unterschiedlicher Größe versehen. Die ins Längsholz gebohrten verschieden großen Löcher bieten unterschiedlichen Insektenarten Nistmöglichkeiten. Hier können sich Wildbienen, Wespen und Hautflügler zum Nestabu und zur Brutpflege niederlassen. Viele Insektenarten sind auf Totholz angewiesen, das sie in Städten kaum noch auffinden, da die abgestorbenen Baumreste als störend empfunden und in Parks und Gärten oft entfernt werden. Mit einem Insektenhotel für Wildbienen im Garten oder auf dem Balkon bieten Sie ihnen einen alternativen Nistplatz und Möglichkeit zum Unterschlupf.
Stellen Sie die Nisthilfe an einem möglichst sonnigen, sowie wind- und regengeschützten Ort auf – lassen Sie das Insektenhotel auch im Winter draußen stehen, so das Wildbienen und andere Insekten darin überwintern können, um im Frühjahr zu schlüpfen!
Nachhaltigkeit, Upcycling & Inklusion
Unsere Insektenhotels werden gefertigt von Stadorf e.V., einem gemeinnützigen Verein zur Unterstützung von Menschen mit Handicaps. Der Verein zielt auf die Förderung von Selbständigkeit, richtet sich dabei stets nach den jeweiligen individuellen Bedürfnissen aus und orientiert sich am Normalisierungsprinzip, das besagt dass das Leben von (erwachsenen) Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen in allen Phasen so normal wie möglich zu gestalten ist. Die inklusive Teilhabe ist dabei wichtigstes Ziel von Stadorf e.V.
Die Aufhängung für die Nisthilfe besteht aus recycleten Griffen für Farbeimer, die von Großhändlern nach dem Gebrauch eingesammelt werden und denen wir mit unserem insektenhotel hiermit nachhaltig neues Leben schenken.
Das Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten ForestFinance-Mischwäldern in Panama, aus der Region Chiriqui. Der Standort des Baumes lässt sich mittels GPS-Daten genau bestimmen: 17°00’09.2“N 106°54’48.5“E.
5. Auf giftige „Insekten-Sprays“ verzichten
So nützlich Insekten für unser Ökosystem auch sind, so nervig können die ungebetenen Gäste im Sommer für den Menschen sein. Ob im Garten, auf dem Balkon oder im Haus: Auch hier gilt es, möglichst auf giftige Chemie zu verzichten – für Mensch und Tier! Viel besser als teure Insektensprays sind natürliche Mittel, die kleine Plagegeister wie Wespen und Mücken nicht töten, sondern auf natürlichem Wege fernhalten. Lavendel, Salbei und Zitronengras halten Stechmücken fern, sind aber ein Schmaus für Bienen und Schmetterlinge. Auch Räucherstäbchen und geschmorter Kaffeesatz helfen gegen Wespen und Fliegen. Weitere Ideen für natürliche Insektenfernhaltemittel finden Sie hier.
Zum Weiterlesen:
6. Regionalen Honig kaufen
Ungefähr ein Kilogramm Honig essen wir in Deutschland pro Kopf. Fast 80 Prozent dieses in Deutschland verzehrten Honigs wird importiert. Importierter Honig aus dem Supermarkt ist dabei oft eine Mischung verschiedener Sorten aus Nicht-EU-Ländern – neben den langen Transportwegen ist hier vor allem der Einsatz von Gentechnik und Pestiziden ein Problem, deren Rückstände allesamt im Honig landen. So werden auch verschiedene Bienenkrankheiten nach Deutschland eingeschleppt und schwächen die einheimischen Arten. Über die Website des Deutschen Imkerbunds oder die Plattform nearbees.de kann man sich über regionale Imker in der Umgebung schlau machen, und so den Bienen und der regionalen Flora etwas Gutes tun.
7. Die Nacht Nacht sein lassen
So richtig dunkel wird es – zumindest in der Stadt – eigentlich nie. Das verändert nicht nur den Schlafrhythmus der Großstädter, sondern irritiert vor allem viele Fluginsekten. Viele nachtaktive Insektenarten haben starke Schwachlicht-Sensoren, um sich in der Dunkelheit anhand von Mond und Sternen orientieren zu können. Hell erleuchtete Reklametafeln und Straßenlaternen sind für diese Sensoren viel zu stark: Sie verwirren und blenden die Tiere, die dann völlig orientierungslos auf die Lichtquelle zuflattern. Wer Insekten etwas Gutes tun möchte, schaltet also nachts die Fassaden- und Gartenbeleuchtung aus oder nutzt nur indirektes, nach unten strahlendes Licht.
ist Teil des Kommunikationsteams bei ForestFinance. Sie schreibt gerne über Nachhaltigkeitstrends, Tiere und Grünes im Netz.
Danke für den tollen Beitrag. Die Lehmpfützen sind eine gute Idee. Wir selbst habe in unserem Garten einen Teil des Rasens „platt gemacht“ und dort eine Wildblumenwiese angelegt. 😉
Danke für die 7 Tipps zum Aufhalten des Infektensterbens. In der Tat, ich bin ein großer Naturfreak und habe von vielen eurer Tipps tatsächlich noch nie gehört. Die Lehmpfütze wird noch heute auf dem Balkon platziert.
Danke für das schöne Feedback, das freut uns sehr! Wenn Sie Lust haben, dann senden Sie uns doch mal ein Foto von Ihrem Balkon 🙂