Von Mykorrhiza und Kakaobäumen – wichtige Studie in ForestFinance-Wäldern

Auf unseren Fincas haben schon viele Studien stattgefunden. Die aktuelle führt Natalie Ferro, eine junge, panamaische Wissenschaftlerin durch und promoviert damit an einer niederländischen Universität. Sie untersucht Aspekte der Kakaogenetik im Zusammenhang mit Bodenpilzen, um die symbiotische Beziehung besser zu verstehen und sie für einen umweltfreundlichen Pflanzenschutz einsetzen zu können. Das Interview führte unsere panamaische Kollegin und Managerin der Kakaofincas, Julissa Dominguez.

Natalie Ferro und Ezequiel Santos aus Bocas del Toro, Panama. Er unterstützte die Doktorandin während der Probenahmen im November 2021 auf den verschiedenen Kakaofincas. Foto: privat

Liebe Natalie, wir finden es sehr spannend, dass du in unseren Kakaowäldern forschst und würden uns freuen, mehr über deine Studie zu erfahren. Können wir dir dazu ein paar Fragen stellen?

Sehr gerne!

Wo wohnst du?

Ich lebe und arbeite in Gamboa. Das liegt in der panamaischen Provinz Colón, in der Nähe des berühmten Panamakanals. Aber ich bin auch mehrere Monate im Jahr in den Niederlanden, in Wageningen, und studiere an der dortigen Universität.  

Was studierst du?

Ich arbeite gerade an meiner Doktorarbeit und verbringe einen großen Teil des Jahres damit zu schreiben, Daten zu analysieren und Kurse zu besuchen. Meine Promotion findet im Rahmen eines so genannten Sandwich PhD Programms statt. Das heißt, ich studiere in dem Land, in dem sich meine Universität befindet, aber meine Feld- und Gewächshausversuche finden in meinem Herkunftsland, in Panama statt.

Natalie Ferro (rechts) und ihre akademischen Kolleginnen und Betreuenden aus den Niederlanden: Thom Kuyper und Guusje Bonnema (von links nach rechts) sowie Luis Ibañez, ein Kakaobauer aus Nuevo Paraíso. Foto: privat

Woran forschst du gerade und warum interessiert dich das?

Zurzeit untersuche ich verschiedene Aspekte der Kakaogenetik im Zusammenhang mit Mykorrhizen. Die Bodenpilze gehen eine Symbiose mit Pflanzen ein, liefern elementare Mineralien für die Pflanzenernährung und verbessern die pflanzlichen Abwehrmechanismen im Austausch gegen Zucker, den die Pflanzen photosynthetisieren.

Ich bin daran interessiert, weil die konventionelle, industrialisierte Landwirtschaft Pflanzenkulturen hervorgebracht hat, die „autark“ sind, das heißt man gibt ihnen alles, was sie brauchen, um schnell zu wachsen. Dieses System ist nicht nachhaltig, da die Pflanzen bereitgestellte Düngemittel schlecht aufnehmen. Zudem schaden die Pestizide, Herbizide, und Fungizide dem Ökosystem und beeinträchtigen die Artenvielfalt.

Indem wir Pflanzenkulturen fördern, die von Natur aus von Symbionten profitieren, begünstigen wir stattdessen die in der Umwelt bereits vorhandene symbiotische Beziehung und stärken die Pflanze in all ihren Formen – bei der Ernährung bis hin zur Krankheiten- und Schädlingsabwehr. Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern kann auch zu besseren Erträgen führen.

Wie genau sieht deine Forschung im Feld aus?

In der ersten Phase des Promotionsprojekts haben wir Proben aus den Gebieten entnommen, in denen die meisten Kakaobäume wachsen. Dazu gehören 16 Farmen in Bocas del Toro und Herrera. Mit diesen Proben können wir die Genetik der Kakaobäume auf den verschiedenen Farmen und die mit ihnen verbundene Mykorrhizagemeinschaft analysieren. Dazu haben wir von fünf Bäumen auf jedem Betrieb Blätter und Bodenproben mit Wurzeln genommen. Auf diese Weise können wir die Genetik der oberen und unteren Pflanzenteile bestimmen, um festzustellen, wann sie veredelt wurden, und die Mykorrhizagemeinschaft der verschiedenen Plantagen identifizieren.

Es gibt viele Kakaowälder in der Region. Warum interessieren dich die ForestFinance-Kakaowälder?

Ich habe die Wälder von ForestFinance untersucht, weil ein Teil des Stichprobenplans darin bestand, nach Waldgebieten zu suchen, die sich in Bezug auf die Höhe und die geografische Ausdehnung unterscheiden. ForestFinance hat Kakaofincas in Schlüsselgebieten, die dafür besonders interessant sind.

Außerdem handelt es sich bei den ForestFinance-Wäldern um die am besten bewirtschafteten und ertragreichsten Kakaowälder in der Region, die sich im Moment der Untersuchung in der Übergangsphase zur Bio-Zertifizierung befanden. Dieser Prozess der Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung ist sehr wertvoll, um die für ein gutes Ökosystem notwendige Bodenflora zu schützen und zu pflegen.

Wir besuchten weitere Wälder in der Region: Norteño, Nuevo Paraíso, Rio Oeste und Soledad. Aus jeder Region besuchten wir zwei Betriebe, plus die drei Betriebe von ForestFinance.

Was hältst du als Naturwissenschaftlerin von den Kakaowäldern von ForestFinance?

Soweit ich beobachten konnte, werden die Wälder von ForestFinance professionell bewirtschaftet, was die Baumdichte pro Hektar und die Krankheitsbekämpfung betrifft, was zu den besten Erträgen in der Region führt. Die Wälder, die ich gesehen habe, stellen auf ökologischen Landbau um, und ich weiß, dass es sehr schwierig sein kann, Krankheiten zu bekämpfen und gleichzeitig die Erträge zu erhalten. Daher gratuliere ich dem Unternehmen zu ihrer Initiative, diesen Weg einzuschlagen.

Hast du bereits erste Beobachtungen in deiner Forschung gemacht, die du uns mitteilen möchtest?

Im Moment bin ich noch dabei Informationen zu sammeln und zu verarbeiten. Die einzigen Ergebnisse, die ich im Moment habe, sind die physikalisch-chemischen Proben des Bodens, die ich an meiner Universität in den Niederlanden untersuchen werde.

Was wünschst du dir für deine Zukunft/dein Studium?

Ich möchte die wissenschaftlichen Grundlagen für den Anbau von Gemüsekulturen schaffen, die sich selbst erhalten und die Umwelt schonen sollen. Sie erfordern weniger Aufmerksamkeit seitens des Landwirts, da die Natur die Komponenten für eine gute Entwicklung bereithält.

Mehr über Natalie Ferro und ihre Arbeit erfahren Sie auf LinkedIn.

Sie wollen umweltfreundlichen Kakaoanbau unterstützen?
Das geht mit einer
Kakaobaumpatenschaft!

Im GeschenkBaum-Shop erfahren Sie alles über unsere ökologischen Kakaofincas, können eine Baumpatenschaft übernehmen und werden mit leckerer Schokolade aus unseren Wäldern belohnt.

SchokoBaum

Ein sinnvolles Geschenk – und süß obendrein! Mit dem SchokoBaum verschenken Sie eine Kakaobaum-Patenschaft in Peru & fünf Tafeln feinste Edelschokolade aus Bio-Kakao.

Ihr ausgefallenes Geschenk wächst auf einer unserer nachhaltig bewirtschafteten Kakaofincas heran, wo er bis zur Ernte gehegt und gepflegt wird.  Nach der Trocknung & Fermentierung werden die edlen Bohnen von Hand in der Bonner Schokoladenmanufaktur Georgia Ramon zu feinster Edelschokolade verarbeitet.

Direkt zu verschenken: Die persönliche Urkunde können Sie sich vorab ganz einfach zuhause selbst ausdrucken und direkt verschenken!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .